Hilfe für Erbil - Projekt erfolgreich abgeschlossen

In vielen Ländern der Welt werden Christen wegen ihres Glaubens bedroht, schikaniert, vertrieben und ermordet. Die bei uns Zuflucht gefunden haben werfen uns Gleichgültigkeit vor: »Ihr habt uns vergessen!«
Wir möchten nicht schweigen, sondern die schwierige Lage der Christen im Nahen Osten in den Blick nehmen – und nach Möglichkeiten suchen, sie zu unterstützen. "Hilfe für Erbil" war unser Beitrag dazu.

Ansprechpartner für uns als Dekanat war Erzbischof Bashar Matti Warda von der chaldäischen Kirche. Er sorgt in Erbil (im Norden des Irak) dafür, dass Flüchtlinge dort eine Perspektive haben (Unterkunft, Grundversorgung, Gemeinderäume, Aufbau einer Universität). Erzbischof Warda kooperiert schon seit einigen Jahren auch mit der Hauptabteilung "Weltkirche" unserer Diözese.
 

Unser Hilfsprojekt

Hier können Sie einen aktuellen Film zur Lage in Erbil sehen.

Der Dekanatsrat Mühlacker hat schon 2017 beschlossen, für den Ausbau und die Einrichtung eines Wohnblocks im vorwiegend von Christen bewohnten Stadtteil Ankawa in Erbil/ Irak 100.000 Euro zu sammeln. Das "McGivney-House" war ursprünglich (vor IS-Einfall) als Krankenhaus vorgesehen und wird künftig zweifach genutzt:

  • Seniorenheim für alte Menschen, die von den Geflüchteten zurückgelassen wurden (40 EZ + Pflegeabteilung)
  • Appartements für junge Familien, die nicht in ihre Heimat zurück können und eine bezahlbare Unterkunft in Erbil benötigen (20 Zwei-Zimmer-App., 80 Ein-Zimmer-App.)

Erzbischof Warda schreibt uns dazu:

"Beim Projekt McGivney House, bei dem das Land und das Gebäude ausschließlich im Besitz der Erzdiözese sind, geht es um ein zweifaches Ziel:

Zunächst werden den dauerhaft vertriebenen Christen, die früher zu Mosul gehörten, Wohneinheiten im McGivney House zur Verfügung gestellt. Wie Sie wissen, wurden diese Familien sowohl von IS als auch von ihren ehemaligen muslimischen Nachbarn gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben, und sie können nicht nach Mosul zurückkehren. Die internationale Hilfsgemeinschaft ignoriert jedoch weiterhin ihre Notlage und es bleibt nur die Kirche, die sich um ihr Wohlergehen kümmert. Viele dieser Familien sind in Erbil geblieben und versuchen, ihr Leben hier wieder aufzubauen. Die Bereitstellung geeigneter Wohnungen im McGivney House wird dazu beitragen, ihnen einen realistischen Start in diese schwierige Phase zu ermöglichen.

Zweitens werden Wohneinheiten im McGivney House auch dazu genutzt, jungen verheirateten Familien eine angemessene und erschwingliche Unterkunft zu bieten, um ihr neues Leben zu beginnen und unsere Gemeinschaft hier zu erhalten. Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise infolge des IS-Krieges und seiner Folgen sehen sich viele unserer jungen Menschen mit sehr schwierigen Lebensumständen konfrontiert, in denen ihre Entscheidung zu heiraten und neue Familien zu gründen mangels geeigneter Wohnungen verschoben wird. Für unsere zerbrechliche Gemeinschaft ist es notwendig, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um diese Verjüngung des Lebens zu unterstützen, und die Bereitstellung von Wohnungen für diese bedürftigen jungen Paare ist entscheidend für diese Bemühungen.

Wir möchten Ihre Spenden für die Installation einer Küchenzeile in jeder der 80 Wohnungen im McGivney House verwenden. Diese Einheiten werden vor Ort bei zuverlässigen Händlern bezogen. Die Kosten für jede Einheit betragen $1.500 USD, einschließlich vier Schränke, Waschmaschine, Elektroherd, Dunstabzug sowie ein Spülbecken mit Arbeitsplatte."

Mit der Summe von 100.000 €, die in den vergangenen zwei Jahren durch viele großzügige Spenden und Aktionen zusammenkamen, sind 80 Wohnungen im McGivney-Areal im nordirakischen Erbil mit funktionierenden Küchen ausgestattet worden. Mit dem Spendenbetrag, der über 100.000 € hinausgeht, werden weitere Kücheneinrichtungen im selben Gebäude finanziert.

Mit einem Vespergottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche in Mühlacker und einem anschließenden Festakt mit Domkapitular Heinz-Detlef Stäps aus Rottenburg und ökumenischen Gästen konnten wir das Projekt nun abschließen.

 

Spendenergebnis

138.464,75  Euro (Spenden und Beiträge der Gemeinden)